05. April 2013
Rückennummer 8: Alexander Merkel (Udinese Calcio)
Erster Sportler in unserer Elf gegen Rassismus
Heute fiel der Startschuss zu unserer Kampagne "Unsere Elf gegen Rassismus". Bis zum 24. Juli 2013 stellt „Show Racism the Red Card - Deutschland e.V.“ alle 11 Tage eine von insgesamt 11 namhaften Personen aus dem Fußball vor.
Zum Start unserer Kampagne haben wir uns mit Alexander Merkel vom italienischen Verein Udinese Calcio über Rassismus und Diskriminierung in Sport und Gesellschaft unterhalten.
Alexander Merkel, geboren in Pervomayskiy (Kasachstan), wurde in der Jugend des VfB Stuttgart ausgebildet, bevor er 2008 in die Jugend des AC Mailand wechselte. Im Januar 2013 wurde er von Udinese
Calcio verpflichtet.
Alex, gibt es oder gab es Rassismus im Fußball?
Leider ja. Es kommt immer wieder vor, dass Spieler wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe Opfer rassistischer Angriffe werden. Besonders schlimm finde ich es, wenn Dunkelhäutige mit Affenlauten
beleidigt werden. Solche sogenannten Fans sind zum Glück eine kleine Minderheit – aber jeder einzelne ist einer zu viel.
Du spielst mit Spielern aus verschiedenen Kulturen und Nationen zusammen. Hast du von Mitspielern schon einmal etwas gelernt oder persönlich davon profitiert?
Klar. Ich lebe als Deutscher mit russischen bzw. kasachischen Wurzeln bereits einige Jahre in Italien. So habe ich eine weitere Sprache und Kultur kennen gelernt. Und in einer Fußballmannschaft sind
fast immer Jungs aus der halben Welt – und jeder kann von jedem etwas lernen.
Warum zeigst Du Rassismus und Diskriminierung die Rote Karte?
Weil ich ein Zeichen setzen möchte, dass Vorurteile, Hass und Gewalt in der Gesellschaft und im Fußball nichts zu suchen haben. Und weil ich hoffe, dass wir etwas bewegen können, wenn wir gemeinsam
Flagge zeigen gegen Rassismus.
Warum denkst Du, dass insbesondere bekannte Sportler_innen helfen können, Vorurteile und Rassismus zu bekämpfen?
Weil sie in der Öffentlichkeit stehen und für manche Menschen Vorbilder sind. Das sollte man nutzen und vor allem jungen Menschen auch ein gutes Vorbild sein.
Alex, vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg in der laufenden Saison.
Am 16.04. präsentieren wir ein weiteres Mitglied unserer "Elf gegen Rassismus".



